Als kleiner Junge nahm mich mein Vater oft zum „Hafeneintragen“ oder nur einfach zum Zuschauen in die Glashütte Spiegelau mit, wo er über 40 Jahre als Glasmachermeister tätig war. Dort saß ich oft stundenlang und schaute den Glasmachern bei ihrer Arbeit zu und beobachtete, wie die glühend heiße Glasmasse von den Männern zu schönen Weingläsern, Schnupftabakdosen oder kleinen Glaspferdchen verarbeitet wurde. 

Als sich gegen Ende meiner Schulzeit die Frage nach einer Berufswahl stellte, ermutigten mich meine Eltern, mich in der Glasfachschule Zwiesel zu bewerben. Die Aufnahmeprüfung verlief ohne Probleme und so begann ich meine Lehre… Noch während meiner Ausbildung zum Glasgraveur richtete ich mir in Riedlhütte eine kleine private Gravurwerkstatt ein. 

Zu dieser Zeit lernte ich Herrn Alois Schmid, ein hervorragender Glasgravurmeister aus Spiegelau, kennen. Als Schüler und großer Bewunderer schaute ich ihm während seiner Arbeit gerne über die Schulter. Es war faszinierend, wie er das sehr schwer zu erlernende Handwerk bis zur Perfektion beherrschte. Er zeigt mir, wie man sich Spezialwerkzeuge selber bauen muss, um filigran arbeiten zu können und weihte mich in die Geheimnisse der figürlichen Gravur ein. Natürlich eifert man als Schüler seinem Vorbild nach und mit den Jahren nahmen meine zumeist in Überfangtechnik ausgeführten Glasstücke ganz ansehnliche Formen an. 

Heute arbeite ich vorzugsweise in der Hochschnitttechnik. Hauptthema: Reduzierte und stilisierte Motive aus der Tierwelt. Die zweijährige Ausbildung zum Glasgestalter in der Designerklasse unter der Leitung des damaligen Direktors, Herrn Ganghofer, war für mich mich eine wichtige Weiterentwicklung. 

Berufliche Umstände bewegten mich 1991 dazu, eine Umschulung zum Werbegrafiker zu machen, eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich diese Ausbildung bei Lothar Nebl in Grafenau machen durfte. In seinem Atelier lernte ich das vielseitige Arbeiten in der Design- und Werbebranche kennen. In der „Interdisziplinären Abteilung“ konnte ich bei vielen Museumsprojekten mitwirken, aber auch in der Werbeabteilung wertvolle Erfahrungen sammeln, die mir natürlich heute in der Selbstständigkeit sehr nützlich sind.